Nicht nur Darts!!!

Fußball ist auch hier in Großbritannien sicher die populärste Sportart und die Zeitungen sind gerade jetzt zur Fußball Europameisterschaft voll mit Berichten jeder Art.

Bolton selbst hat auch einen sehr traditionsreichen Fußballverein aufzuweisen und die UK Open werden ja im Gebäudekomplex des Reebok Stadions ausgetragen, in dem außerdem noch das De Vere Hotel untergebracht ist, in dem möglicherweise einige der Spieler wohnen.
Die Bolton Wanderers haben ihr 100jähriges Jubiläum schon lange gefeiert hat, sie wurden nämlich bereits 1874 als FC Christ Church von einem Pfarrer und Lehrer gegründet. Zunächst fand man keinen festen Platz, auf dem man spielen konnte, deshalb wurde der Verein, nachdem er nicht mehr von der Gemeinde geleitet, wurde in Bolton Wanderes umgetauft.
1887 nahm der Verein zum ersten Mal an einem FA Cup teil und hatte gleich einen schlechten Ruf weg, weil ein Spieler eingesetzt wurde, der nicht hätte spielen dürfen. Das Spiel, das Bolton gewonnen hatte, wurde annulliert und wiederholt. Gleich zwei Mal wiederholt und beide Male gab es ein Unentschieden. Also wurde das Spiel noch ein viertes Mal angepfiffen und Boltons Gegner Everton gewann. Dieses Mal hatte allerdings Everton zwei Profis im Aufgebot, was ebenfalls nicht erlaubt war und Bolton bekam doch noch den Sieg zugesprochen...
1888 war Bolton dann unter den 12 Vereinen, die eine Fußball Liga begründeten.
Bolton stand in den nächsten vier Jahrzehnten drei Mal im Finale des FA Cups, konnte ihn aber erst 1923 gewinnen. Es war das aller erste Finale, das im berühmten alten Wembley Stadion vor 127 000 Zuschauern ausgetragen wurde und es war ein Spieler der Bolton Wanderes, der dabei dort das allererste Tor erzielte.
Die besten Jahre für die Bolton Wanderes waren die Jahre von 1935 - 1964, in denen der Verein durchgehend in der Premier League spielte. Ab dieser Zeit lief es nicht mehr so gut. Der Verein stieg mehrmals auf und ab, 1987 sogar in die vierte Liga.
Davon hat sich der Verein zwar wieder erholt und er stieg 1995 auch wieder in die Premier League auf. Aber so richtig beständig konnte er sich dort nicht mehr halten. So verhinderte 2002 nur ein Hattrick des ausgeliehenen Fredi Bobic den Abstieg in die zweite Liga. 2005 war dann wieder ein sehr gutes Jahr und man konnte sich für den UEFA Cup qualifizieren. Das gelang auch 2008 noch einmal, als die Wanderers unter anderem auch Bayern München schlagen konnte.
Inzwischen häuften sich die Schulden und die sportlichen Erfolge blieben aus. Die Finanzen erholen sich durch einen rigorosen Sparkurs langsam wieder, aber auch 2012 landete der Verein wieder einmal in der Relegation.
Das Stadion ist relativ neu - es wurde erst 1997 erbaut und heißt nach einem der Hauptsponsoren des Vereins Reebok Stadion genannt.

Und damit sind wir wieder zurück bei den UK Open, deren zweiter Abend mehrer Überraschungen mit sich brachte. Am Ende des Abends waren leider alle Amateur Qualifikanten ausgeschieden, aber auch der Titelverteidiger James Wade, der, nachdem er sich den 5:5 Ausgleich gesichert hatte, gegen Colin Lloyd keinen Fuß mehr auf den Boden brachte. Phil Taylor hatte bei seinem Einstieg ins Turnier heftig gegen einen stark spielenden Roland Scholten zu kämpfen, Mark Webster schied gegen Robert Thornton aus, von dem ja in den letzten Monaten nicht viel zu sehen gewesen war.
Arron Monk gewann gegen Kevin Painter und Peter Wright schlug John Part, der momentan einfach zu viele Darts braucht, um Legs auszumachen. Raymond van Barneveld hatte gegen Jelle Klaasen einen vollkommen ungefährdeten Sieg. Stark zeigten sich auch Terry Jenkins, Kim Huybrechts und Simon Whitlock. Auch Michael van Gerwen, Dennis Priestley und Dave Chisnall wussten zu überzeugen. Gary Anderson warf gleich im ersten Spiel auf der Hauptbühne seinen ersten im Fernsehen erzielten Neun-Darter und konnte das Spiel trotzdem souverän gewinnen.
Und Denis Ovens, der sich mit gerade einmal 600 Pfund Preisgeld für das Turnier qualifizieren konnte, überstand auch die dritte Runde.

Wenn man so viele gute Spiele sieht, vergisst man darüber beinahe das schlechte Wetter. Allerdings nur solange, bis man sich auf den Rückweg ins Hotel machen muss. Wenigstens hatte aber der Wind etwas nachgelassen. Schade dass das Wetter so schlecht ist - im benachbarten Manchester steht nämlich am Wochenende der "Manchester Day" auf dem Programm, ein dreitägiges Stadtfest, bei dem es auch einen großen Umzug gibt. Hoffentlich können all die geplanten Veranstaltungen überhaupt stattfinden...











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